Führungsqualität ist nicht der Titel auf der Visitenkarte
Spätestens seit der Corona-Krise ist die Komplexität als Führungskraft und vor allem für angehende Führungskräfte enorm gestiegen. Nicht nur die wieder entdeckte “Heimarbeit” in Form von Home-Office, stellen neue Herausforderungen dar, sondern auch das Thema Überlastung und Burnout sind wieder nach vorne getreten. Um mit diesen Herausforderungen fertig zu werden und das Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten, braucht es kompetente und vor allem stabile Führungskräfte im Unternehmen. Leadership und Führungsqualitäten sind jedoch nicht nur ein Gefühl oder einfach ein netter Titel auf der Visitenkarte.
Ein Mentoring oder Coaching ist gerade, aber nicht nur, für angehende Führungskräfte hilfreich, um die eigene Persönlichkeit zu stärken, mentale Stabilität zu erlangen und sich seines eigenen Potenzials bewusst zu werden.
Unverhofft kommt immer öfter…
Immer früher und schneller kommen gerade junge Menschen in Führungspositionen. Sei es, weil der Vorgesetzte abtritt, ein Grossauftrag hereinkommt oder weil sich direkt auf eine solche Stelle beworben wird. Ich selbst bin bei meinen ersten Führungspostionen irgendwie hineingeschlittert und dann war von heute auf morgen alles anders. Bereits mit 19 hatte ich die Leitung eines Service-Teams und war mit der Aufgabe natürlich sehr stark gefordert und teilweise auch überfordert. Der plötzliche Aufstieg in eine Führungsposition ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz, ist eines der häufigsten Szenarien für Coachings und Mentorings. Und das mit ansteigender Tendenz.
Wer schnell aufsteigt, darf sich nicht über die dünne Luft wundern…
Die neue Rolle bringt nicht nur neue Aufgaben mit sich. Als Führungskraft ist man plötzlich für den Erfolg des Teams verantwortlich und wird nicht mehr nur an seinen fachlichen Fähigkeiten gemessen. Die Teamatmosphäre, die Motivation der einzelnen Mitarbeiter und die Betreuung von Kunden stellen meist komplett neue Anforderungen an neue, junge Führungskräfte dar.
Zusätzlich, ähnlich wie beim Bergsteigen, wird die Luft immer dünner. Menschen die vorher Kollegen auf Augenhöhe waren, sind plötzlich Mitarbeiter und die der vorherige Vorgesetzte ist nun auf Augenhöhe. Das Verhältnis zu den Mitarbeitern verändert sich und man wird nicht mehr zum Feierabend-Bier eingeladen. Unter anderem wegen dieser Veränderungen entstehen oft Unsicherheit und Selbstzweifel bei jungen Führungskräften.
Plötzlich in der Vorbildfunktion
Als Führungsperson wird man automatisch zu einer Leitfigur. Dabei geht es nicht darum, dass man ein Idol für andere sein muss, dennoch wird mit dem Verhalten der Führungskraft (bewusst oder unbewusst) das Verhalten des Teams beeinflusst. Werte wie: Loyalität, Fairness, Engagement und Disziplin sollten nicht nur im Leitbild des Teams oder Unternehmen stehen, sondern auch von der Führungsperson vorgelebt werden.
Den Auswirkungen des eigenen Handelns und Tuns sind sich junge Führungskräfte oft nicht bewusst und unterschätzen es. Das Auftreten und Verhalten In den ersten 100 Tagen, in der neuen Rolle haben langfristige Auswirkungen und bestimmen oft bereits über den Erfolg. In einem Mentoring oder Coaching können junge Führungskräfte gezielt gefördert werden und durch einen neutralen Mentor oder Coach die Perspektive wechseln. Sie lernen ihre Kommunikation bewusst einzusetzen, wie man richtig delegiert und wie man das Team positiv beeinflussen kann. Zusätzlich wird Durchsetzungsvermögen und Konfliktmanagement gecoacht.
Mentoring und Coaching ist nicht nur Persönlichkeitsentwicklung
Bei vielen älteren Chefs, vor allem im KMU-Bereich, wird ein Coaching oder Mentoring oft als Geldverschwendung angesehen. Doch aus eigener Erfahrung weiss ich, dass selbst alt eingesessene Unternehmensinhaber oft erstaunt sind, mit welchen Themen sie sich noch nie auseinandergesetzt haben, welche jedoch Tag täglich immer ihren Arbeitsalltag erschweren. Oft geht es einfach darum, seinen eigenen Führungsstil zu reflektieren oder sich in der Mitarbeiterführung weiterzuentwickeln. Zusätzlich können Tools und Techniken geschult werden, um seine eigene Rhetorik zu verbessern, bis hin zum Zeitmanagement.
Konkrete Anlässe nicht nur für junge Führungskräfte, sich einen Coach oder Mentor zu suchen, sind beispielsweise: Machtkämpfe um eine Position, Konflikte mit anderen Kadermitgliedern, eine ungesunde Work-Life-Balance oder einfach der professionelle Austausch mit einem Sparringspartner, um die eigene Entscheidungs- und Verhaltenssystematik zu analysieren und zu schärfen.
Neben dem Sparring wird oft an den persönlichen und den unternehmerischen Zielen gearbeitet und wie sich diese verbinden lassen. Strategien und Umsetzungspläne werden erarbeitet und der Status Quo durch die Follow-Up Sessions regelmässig überprüft.
So individuell wie jeder Mensch selbst…
Der Coaching- oder Mentoringprozess wird von professionellen Coaches individuell auf die jeweilige Führungsperson oder Herausforderung angepasst. Am Anfang steht natürlich die Suche nach einem passenden Coach oder Mentor. Seriöse Mentoren und Coaches bieten ein kostenfreies und unverbindliches Kennenlerngespräch an. Ist man sich gegenseitig sympathisch und wird ein persönlicher Mehrwert klar, wird die Vorgehensweise für die Zusammenarbeit gemeinsam ausgearbeitet.
Führungs-Coaching oder auch Mentoring findet in der Regel in einem 1:1 Setting statt. Dabei kann die persönliche und kontextbezogene Jobkonstellation, individuell analysiert werden und mehrere Ziele definiert werden.
Erfolg entsteht durch Beständigkeit
Nicht nur im Führungs-Coaching ist es ideal, mit einem Coach oder Mentor, über einen längeren Zeitraum zusammenzuarbeiten. Der einmalige Besuch im Fitness-Studio verspricht ebenso wenig Erfolg, wie der einmalige Austausch mit einem Coach, Berater oder Mentor. Besonders im Mentoring baut sich die Beziehung zwischen Mentor und Mentee über eine längere Zusammenarbeit auf und kann somit zu tieferen Gesprächen und einem offenen Austausch führen, wodurch nachhaltigere Ergebnisse erzielt werden.
Oftmals bringt ein Coaching oder Mentoring Unerwartetes zum Vorschein. Sei es ein tiefer sitzendes Problem, wie eine mentale Blockade oder ein noch unentdecktes Potenzial bei sich selbst oder seinem Team. Damit solche Durchbrüche möglich sind, müssen Freiräume geschaffen werden. Das bewusste Erleben, dass zum Teil massive Veränderungen möglich sind, ohne einen Coach oder Mentor, ist selten und sehr zeitraubend sein.
Wenn Du Interesse an einem persönlichen Coaching / Mentoring oder noch weitere Fragen hast, ist das Potential-Gespräch der ideale Weg.
Auf Dein noch unentdecktes Potenzial
Alex Michler
